Teil 4 der Projektwerkstatt „Intersektionalität von Ideologien“.
Rechtsterrorismus und Kämpfe von Betroffenen
Ideologien wie Antisemitismus, Rassismus oder Verschwörungsdenken sind keine abstrakten Phänomene, sondern werden von Betroffenen häufig auch in Form von Gewalt erfahren. Einen extremen Fall stellen terroristische Attentate dar, die von einem rechtsextremen Weltbild motiviert sind.
Im vierten Semester der Projektwerkstatt „Intersektionalität von Ideologien. Verschwörungsdenken, Ressentiment, Rechtsextremismus“ wollen wir rechtsterroristische Gewalt in der jüngeren deutschen Geschichte anhand von Fallbeispielen betrachten – etwa die Anschläge in Halle am 9. Oktober 2019 und in Hanau am 19. Februar 2020 sowie die Morde des NSU – und dabei insbesondere auch auf die Perspektive von Betroffenen eingehen. Wir wollen den folgenden Fragen nachgehen: Aus welchen ideologischen Motiven heraus handelten die Täter*innen, und wie verschränken sich in ihren Weltbildern verschiedene Ideologien (zum Beispiel Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus, Verschwörungsglaube)? Wie wurden die Taten im Gerichtsverfahren und in der (medialen) Öffentlichkeit verhandelt, und welche Schlüsse lassen sich daraus für die gesellschaftliche Verankerung der Ideologien ziehen? Wie intervenieren Betroffene von Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus in diese Prozesse, welche Allianzen und widerständigen Praktiken ergeben sich dabei?
Im Verlauf des Kurses wurden verschiedene Themenschwerpunkte in Gruppenarbeiten untersucht und in Form einer Podcastfolge aufbereitet. Die einzelnen Folgen zu den Themen Oktoberfestattentat, Rechtsextremismus in der Nachwendezeit, Rechtsextremismus in der Polizei und Alternativen zur Polizei sind bald hier frei abrufbar.